In dem Beitrag geht die Autorin den historischen Wurzeln der besonderen Phänomenologie-Auffassung der Gestalttheorie nach, die sich in wesentlichen Aspekten von der Phänomenologie Husserls unterscheidet: Die Aussage, dass die Erfahrung der Prüfstein für wissenschaftliche Theorien ist, ist zweifellos eine Art Binsenweisheit. Es lohnt sich jedoch, anhand der Untersuchung der menschlichen Wahrnehmung genau zu bestimmen und zu verstehen, welcher Art von Erfahrung sich Wissenschaft bedienen muss. Gestützt auf die Erkenntnisse aus Goethes Farbenlehre führte der Physiologe Ewald Hering (1834–1918) eine Art von Phänomenologie ein, die – im Unterschied zur Haltung Husserls und seiner Phänomenologie – von der Fruchtbarkeit der Verbindung von phänomenologischer Beschreibung und empirischer Untersuchung überzeugt ist. Die von Hering aufgezeigte Richtung wird in den ersten drei Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts von wichtigen Autoren der nich-Husserl‘schen Phänomenologie aufgegriffen: von Carl Stumpf, Karl Bühler und auch von den Gestaltpsychologen Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka, um nur einige zu nennen.
Phänomenologie, Wissenschaft und Erfahrung / Fiorenza Toccafondi. - In: PHÄNOMENAL. - ISSN 2410-2504. - STAMPA. - 2024:(2024), pp. 12-18.
Phänomenologie, Wissenschaft und Erfahrung
Fiorenza Toccafondi
2024
Abstract
In dem Beitrag geht die Autorin den historischen Wurzeln der besonderen Phänomenologie-Auffassung der Gestalttheorie nach, die sich in wesentlichen Aspekten von der Phänomenologie Husserls unterscheidet: Die Aussage, dass die Erfahrung der Prüfstein für wissenschaftliche Theorien ist, ist zweifellos eine Art Binsenweisheit. Es lohnt sich jedoch, anhand der Untersuchung der menschlichen Wahrnehmung genau zu bestimmen und zu verstehen, welcher Art von Erfahrung sich Wissenschaft bedienen muss. Gestützt auf die Erkenntnisse aus Goethes Farbenlehre führte der Physiologe Ewald Hering (1834–1918) eine Art von Phänomenologie ein, die – im Unterschied zur Haltung Husserls und seiner Phänomenologie – von der Fruchtbarkeit der Verbindung von phänomenologischer Beschreibung und empirischer Untersuchung überzeugt ist. Die von Hering aufgezeigte Richtung wird in den ersten drei Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts von wichtigen Autoren der nich-Husserl‘schen Phänomenologie aufgegriffen: von Carl Stumpf, Karl Bühler und auch von den Gestaltpsychologen Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka, um nur einige zu nennen.File | Dimensione | Formato | |
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