Die Wissenschaftsgeschichtsschreibung der letzten Jahrzehnte hat viele Mythen, die sich um die Person und das Werk Gregor MENDELS rankten, einer gründlichen Revision unterzogen und sowohl sein Denken und Arbeiten als auch seine Wirkung in die verschiedenen Kontexte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts eingeordnet. Zwei Vorstellungen hielten sich jedoch besonders hartnäckig: 1. dass MENDELS bahnbrechende Methoden vorrangig von dem physikalischem Denken seiner Zeit geprägt wurden, und 2. dass den Biologen und vor allem den Botanikern des 19. Jahrhunderts mathematisches Denken fremd war. Am Beispiele Franz UNGERS, MENDELS Wiener Professor für Botanik, und seiner Wachstumsgesetze wird aufgezeigt werden, dass auch diese zwei Anschauungen nicht haltbar sind, und dass, ganz im Gegenteil, MENDEL als Repräsentant einer Tradition der „botanischen Mathematik“ angesehen werden muss, die zumindest bis zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert reicht.

Zellen, Evolution, Mathematik: Franz Ungers Einfluss auf Gregor Mendel / DRÖSCHER C. - STAMPA. - (2017), pp. 37-49.

Zellen, Evolution, Mathematik: Franz Ungers Einfluss auf Gregor Mendel

DRÖSCHER C
2017

Abstract

Die Wissenschaftsgeschichtsschreibung der letzten Jahrzehnte hat viele Mythen, die sich um die Person und das Werk Gregor MENDELS rankten, einer gründlichen Revision unterzogen und sowohl sein Denken und Arbeiten als auch seine Wirkung in die verschiedenen Kontexte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts eingeordnet. Zwei Vorstellungen hielten sich jedoch besonders hartnäckig: 1. dass MENDELS bahnbrechende Methoden vorrangig von dem physikalischem Denken seiner Zeit geprägt wurden, und 2. dass den Biologen und vor allem den Botanikern des 19. Jahrhunderts mathematisches Denken fremd war. Am Beispiele Franz UNGERS, MENDELS Wiener Professor für Botanik, und seiner Wachstumsgesetze wird aufgezeigt werden, dass auch diese zwei Anschauungen nicht haltbar sind, und dass, ganz im Gegenteil, MENDEL als Repräsentant einer Tradition der „botanischen Mathematik“ angesehen werden muss, die zumindest bis zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert reicht.
2017
978-3-8047-3703-7
150 Jahre Mendelsche Regeln: Vom Erbsenzählen zum Gen-Editieren (Nova Acta Leopoldina 413)
37
49
DRÖSCHER C
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